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Schule erhält Auszeichnung für die Suche nach Lebensretter:innen

Gymnasium Martinum unterstützt die Suche nach Stammzellspender:innen für Blutkrebskranke

Mehr als 50 Schüler:innen des Gymnasiums Martinum sind jetzt neue, potenzielle Lebensretter:innen für Menschen mit Leukämie. Denn sie haben bei dem Schulaufruf, sich als Stammzellspender:in zu registrieren, mitgemacht – einfach, indem sie eine Einwilligung ausgefüllt und eine Speichelprobe abgegeben haben. Für den wiederholten Einsatz gegen Leukämie wurde die Schule nun als ‚Lebensretter-Schule‘ ausgezeichnet, von der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei.

„Schulen wie das Martinum tragen entscheidend dazu bei, die Jugendlichen über die Leukämiehilfe aufzuklären und zur Typisierung zu motivieren. Sie sind ein wichtiger Multiplikator, um für die Leukämiehilfe zu sensibilisieren“, erklärt Guido Schaadt von der Stefan-Morsch-Stiftung, der das Schulsiegel persönlich überreicht. Das Siegel, eine Plakette aus Plexiglas mit der Aufschrift Lebensretter-Schule, soll das Engagement der Schulgemeinschaft öffentlich sichtbar machen.

Seit 2016 ruft das Gymnasium regelmäßig gemeinsam mit der Stammzellspenderdatei aus Rheinland-Pfalz seine Schüler:innen dazu auf, sich als potenzielle Lebensretter:innen registrieren zu lassen. Die stellvertretende Schulleiterin Barbara Frost und Veit Biedermann als Ansprechpartner am Martinum betonen: „Wir sind sehr stolz auf unserer Jugendlichen. Für sie ist soziale Verantwortung selbstverständlich, ganz im Sinne unseres Namenspatrons und unseres Schulprogramms. In den letzten 8 Jahren haben über 400 Schüler:innen so überhaupt erst die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung ermöglicht. Dafür danken wir der ganzen Schulgemeinschaft. Wir freuen uns sehr, dass unsere Schülervertretung, dieses Mal in Person von Gesa Marwede, die Aktion wieder unterstützt hat.“

Nicht immer helfen die herkömmlichen Behandlungsmethoden, um Leukämie zu heilen. Häufig ist dann eine Stammzelltransplantation die einzige Chance, um zu überleben. Das funktioniert aber nur, wenn ein Spender oder eine Spenderin mit den gleichen genetischen Gewebemerkmalen gefunden wird. Diese kommen in unzähligen Varianten vor. Dadurch ist die Suche nach dem genetischen Zwilling kompliziert. Fabian Korb erklärt: „Die Leukämiehilfe ist auf Solidarität angewiesen. Auf Menschen, die sich registrieren, aber auch auf die Unterstützung von weiterführenden Schulen, Unternehmen oder Verein, die mit uns Aufrufe starten, damit sich mehr Menschen typisieren lassen, um möglichst vielen Betroffenen helfen zu können!“

Auf der Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de findet man weitere Informationen über die Arbeit der Stiftung und die Hilfsmöglichkeiten. Dort ist auch die Online-Typisierung in nur drei Schritten möglich. Per Post bekommt man dann ein Entnahme-Set für eine Speichelprobe zugesandt, dass man kostenlos im Rücksendekarton wieder zurücksendet.

Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Deutschlands erste Stammzellspenderdatei. Mitte der 1980er Jahre bewegte das Schicksal des 16-jährigen Stefan Morsch viele Menschen in Deutschland und weltweit. Er war der erste Europäer, dessen Leukämie durch die Übertragung von fremdem Knochenmark geheilt werden konnte. Leider starb Stefan nach einem halben Jahr an einer Lungenentzündung. Seine Idee, in Deutschland eine Datenbank für Stammzellspender aufzubauen, um anderen Leukämiepatienten eine Chance auf Heilung zu ermöglichen, ist mit der Gründung der Stefan-Morsch-Stiftung 1986 Realität geworden. Heute sucht und vermittelt die Stiftung Stammzellspendern für Transplantationskliniken im In- und Ausland und koordiniert Stammzellentnahmen in enger Absprache mit der transplantierenden Klinik. Im eigenen HLA-Labor werden die eingehenden Blut- und Speichelproben potenzieller Stammzellspender analysiert. Zudem fördert die Stefan-Morsch-Stiftung verschiedene Forschungsprojekte, berät und begleitet Patienten und ihre Familien und hilft, wenn Betroffene aufgrund der Erkrankung in eine finanzielle Notlage gekommen sind.

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