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Das Martinum lädt zum Leben retten ein!

Typisierung als Stammzellspender am 29. Februar 2024

„Lass dich typisieren und werde Lebensretter für Menschen mit Leukämie!“ – traditionell startet das Gymnasium Martinum in Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung diesen Aufruf für die Schülerschaft, sich als Stammzellspender zu registrieren. Auch die Öffentlichkeit ist zu der Aktion herzlich eingeladen: am 29. Februar von 9 bis 16 Uhr im Gymnasium Martinum an der Wannenmacherstraße 61 im Raum B 114 (Zugang über den Parkplatz „In der Lauge“).

Nur wenige Minuten dauert die Aufnahme als potenzieller Stammzellspender. Am Info-Stand der Stefan-Morsch-Stiftung füllt man einfach die Einverständniserklärung aus und nimmt sich dann unter Anleitung selbst eine Speichelprobe ab. Kostenlos mitmachen können gesunde Erwachsene von 18 bis 40 Jahren. Mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten ist das auch schon ab 16 möglich – spenden darf man jedoch erst mit 18.

Schulleiter Olaf Cimanowski ist stolz auf den großen Erfolg der Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation: „Ganz im Sinne des Namensgebers und unseres Schulprogramms können die Schüler:innen bei diesem Projekt lernen, Verantwortung zu übernehmen, indem sie Schwächeren helfen. Blutkrebs kann für jeden ein Thema werden. Niemand möchte einen lieben Menschen verlieren. Die Typisierung ist eine tolle Sache, mit der man irgendwann vielleicht ein Leben retten kann.“

Nicht immer reichen die herkömmlichen Behandlungen mit Chemotherapie und Bestrahlung aus, um Blutkrebs zu heilen. Dann wird die Transplantation von Stammzellen eines passenden Spenders oder einer Spenderin gebraucht. Das ist aber nur möglich, wenn jemand mit übereinstimmenden Genmerkmalen gefunden wird. Aufgrund der großen Vielfalt dieser Merkmale ist die Suche nach einem genetischen Zwilling jedoch ziemlich kompliziert. Viele Erkrankte warten vergeblich auf diese Überlebenschance. Doch je mehr sich registrieren, umso mehr Leben können gerettet werden.

„Junge Menschen können dabei besonders viel bewirken“, erklärt Fabian Korb von der Stefan-Morsch-Stiftung. „Denn aus medizinischen Gründen werden sie besonders häufig als Spender oder Spenderin ausgewählt. Daher sind Schulen wie das Martinum für uns unverzichtbar im Kampf gegen Leukämie.“

Kommt man nach der Registrierung als Spender:in in Frage, meldet sich die Stiftung. Stammzellen kann man auf zwei Arten spenden: Die häufigste Methode ist die periphere Entnahme. Das wird in einem speziellen Entnahmezentrum ambulant gemacht und dauert drei bis fünf Stunden. Dabei ist man mit beiden Armen an ein Gerät angeschlossen, das die Stammzellen aus dem Blut filtert. Wesentlich seltener erfolgt die Knochenmarkentnahme. Dabei wird in Vollnarkose der Beckenkamm punktiert und Knochenmark entnommen. Das dauert etwa eine Stunde und ist mit einem kurzen Klinikaufenthalt verbunden.

Mehr zu Typisierung und Stammzellspende erfährt man unter www.stefan-morsch-stiftung.de. Dort hat man auch die Möglichkeit, sich in nur drei Schritten online zu registrieren.

Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Deutschlands erste Stammzellspenderdatei. Mitte der 1980er Jahre bewegte das Schicksal des 16-jährigen Stefan Morsch viele Menschen in Deutschland und weltweit. Er war der erste Europäer, dessen Leukämie durch die Übertragung von fremdem Knochenmark geheilt werden konnte. Leider starb Stefan nach einem halben Jahr an einer Lungenentzündung. Seine Idee, in Deutschland eine Datenbank für Stammzellspender aufzubauen, um anderen Leukämiepatienten eine Chance auf Heilung zu ermöglichen, ist mit der Gründung der Stefan-Morsch-Stiftung 1986 Realität geworden. Heute sucht und vermittelt die Stiftung Stammzellspendern für Transplantationskliniken im In- und Ausland und koordiniert Stammzellentnahmen in enger Absprache mit der transplantierenden Klinik. Im eigenen HLA-Labor werden die eingehenden Blut- und Speichelproben potenzieller Stammzellspender analysiert. Zudem fördert die Stefan-Morsch-Stiftung verschiedene Forschungsprojekte, berät und begleitet Patienten und ihre Familien und hilft, wenn Betroffene aufgrund der Erkrankung in eine finanzielle Notlage gekommen sind.

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