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„Systemrelevant für die Demokratie“ - Besuch vom EV-Redaktionsleiter

-red- EMSDETTEN. Mathe, Deutsch, Englisch? Klar: Das lernt man in der Schule. Aber wie ist es mit Medienkunde? Wo lernen junge Menschen, welche Funktion freie und unabhängige Medien in unserer Demokratie spielen, welche Rolle etwa Zeitungen als „vierte Gewalt“ spielen?

Auch in der Schule. Die achten Klassen am Gymnasium Martinum beschäftigen sich im Deutschunterricht derzeit intensiv mit dem Thema Zeitung. Und das mit Unterstützung der Emsdettener Volkszeitung, die den Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern beim Medien-Projekt „Klasse!“ umfangreiches Unterrichtsmaterial ebenso zur Verfügung stellt wie täglich frisch die EV – gedruckt oder auch in digitaler Form.

Zum Auftakt der Reihe über Aufgaben und Funktionen der Medien und die Rolle der Tageszeitung gewährte am Dienstagvormittag Christian Busch den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Praxis. In der Aula des Gymnasiums berichtete der EV-Redaktionsleiter den über 100 Pennälern, wie die EV täglich entsteht. Und warum Zeitungen eine wichtige Rolle in unserer Demokratie übernehmen.

Nach einem Film über einen typischen Tag bei der EV – beginnend mit dem Frühdienst in der Digital-Redaktion und endend spät in der Nacht mit der Zustellung der gedruckten Zeitung – widmete sich Busch der Frage, warum man heute eigentlich noch Zeitungen braucht. Schließlich gebe es doch Facebook, Instagram, Tik Tok.

Die Antwort lieferte der EV-Redaktionsleiter mit seinem Vortrag. Denn – bei allem Nutzen und allen Vorzügen der sozialen Medien: Anders als diese, stellten sich Zeitungen – wie andere klassische Massenmedien – einer systemrelevanten Aufgabe und gelten daher als zentrale Säule der Demokratie.

„Die Presse erfüllt eine öffentliche Aufgabe insbesondere dadurch, dass sie Nachrichten beschafft und verbreitet, Stellung nimmt, Kritik übt oder auf andere Weise an der Meinungsbildung mitwirkt“, zitierte der Redakteur das NRW-Pressegesetz. Bei wichtigen Fragen reiche die „selbst gemachte Meinung, die sich mit einem Klick verbreiten lässt“, nicht aus. Fakten müssten gecheckt werden. Nachrichten-Profis, die ihr Handwerk gelernt haben, müssten recherchieren, erklären, einordnen, kommentieren, kritisieren und im Zweifel auch aufdecken.

Dabei legten Journalisten größten Wert auf Unabhängigkeit: „Weder politisch noch wirtschaftlich lassen wir Einflussnahmen zu. Wir sind den Leserinnen und Lesern verpflichtet“, erläuterte Christian Busch. Einzig der Wert und die Qualität der Nachricht bestimmten darüber, was wie den Weg in die Zeitung finde.

Oder in die Online-Formate. Denn auch, wenn die gedruckte Zeitung noch immer das wichtigste Standbein ist, so sei die digitale Transformation in vollem Gange: Die EV biete Apps und ein Nachrichtenportal, betreibt Kanäle in sozialen Medien. Und wenn sich die Zeitungen nah am Leser bewegten und relevante Inhalte aufarbeiteten, sei ihm um die Zukunft der Branche auch nicht bange, so der EV-Redaktionsleiter.

Und beantwortete die Eingangsfrage „Brauchen wir Zeitungen?“ mit einem selbstbewussten „Wir brauchen Zeitungen!“

Quelle: Emsdettener Volkszeitung vom 1. November 2023,
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