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Ein besonderer letzter Schultag am Martinum

Die Schülerschaft verabschiedet sich von ihrer Schulleiterin

Die Anwohner staunten nicht schlecht, als sich am Mittwochmorgen noch vor Unterrichtsbeginn die gesamte Schülerschaft des Gymnasiums Martinum gemeinsam mit ihren Lehrer:innen in der Wannenmacherstraße versammelte und sich vor der Schule in Position brachte: Egal ob mit selbstgebastelten Wimpelketten oder Plakaten, kleinen Fähnchen oder Seifenblasen – die Kinder und Jugendlichen hatten sich gut ausgerüstet, um ihre Schulleiterin an ihrem letzten Schultag zu begrüßen.

Zur selben Zeit mag Anne Jürgens zuhause noch überlegt haben, wie sie an diesem letzten Schultag die Fahrt zur Schule antreten würde – ob mit dem Auto oder, wie so oft im Sommer, mit dem Fahrrad –, nicht ahnend, dass es auf diese Frage durch eine Überraschung der Elternschaft des Martinums schon bald eine ganz andere Antwort geben würde. Und so fand sie sich kurz darauf in einem Oldtimer-Bus wieder und fuhr in Begleitung ihres Ehemannes, dem Schulpflegschaftsvorsitzenden Felix Hardt sowie einigen weiteren Vertreter:innen der Elternschaft durch Emsdetten in Richtung Martinum.

  

Um 7.45 Uhr ging dann ein Raunen durch die Spalier stehende Schülerschaft, als der Bus um die Ecke bog, gefolgt von Applaus, als die winkende Schulleiterin im Bus entdeckt wurde. Am Ende der Wannenmacherstraße angekommen, musste Anne Jürgens erst einmal kurz durchatmen, bevor sie sich zu Fuß gemeinsam mit ihrem Ehemann noch einmal auf den Weg vorbei an allen Schüler:innen machte. Sichtlich bewegt nahm sie sich Zeit, die Botschaften zu lesen, die auf den mitgebrachten Postern standen. An der Klasse 7a war sie schon halb vorbei, als ihr auffiel, dass die Zettel mit einzelnen Buchstaben, die die Kinder in den Händen hielten, mehr als nur schöne Zeichnungen waren. So ging es noch einmal ein paar Schritte zurück, um dann ein „VIELEN DANK, LIEBE FRAU JÜRGENS!“ auszumachen.

    

Im Anschluss folgte ein Schulfrühstück auf dem Schulhof des Martinums. Dass dieses von der Schüler:innenvertretung geplante Frühstück, das eigentlich bereits 2020 stattfinden sollte, dann aber zunächst wegen der Pandemie und 2022 wegen des schlechten Wetters ausfallen musste, nun so stattfinden konnte, mag auch ein Geschenk zur Verabschiedung von Anne Jürgens gewesen sein. Nachdem die Klassen gemeinsam gefrühstückt hatten, richtete sich die Schulleiterin mit einem Dank an die Schülerschaft. Im Anschluss durfte sie ein Geschenk der Schülerfirma martinum.media entgegennehmen, die sich für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren bedankte.

Doch damit war es noch nicht genug. Nachdem die Schülersprecher:innen bereits am Dienstag beim Festakt zur Verabschiedung von Anne Jürgens ein Mosaik aus Fotos aller Schüler:innen überreicht hatten, folgte nun ein weiteres Geschenk, an dem alle Klassen mitgewirkt hatten. So überreichte Schülersprecherin Thea Perrey ein Buch, zu dem jede Klasse und jede Stufe eine Doppelseite beigetragen hatte. Collagen, Fingerabdrücke, Portraitzeichnungen der Schulleiterin, Gedichte – äußerst vielfältige Beiträge zeugten einerseits von der Kreativität der Schüler:innen und andererseits von der Wertschätzung für ihre Schulleiterin.

Als Schülersprecherin Sara Abelmann dann ankündigte „Wir haben gehört, dass Sie ein Fan von Herbert Grönemeyer sind…“, war das für die Martinumschüler:innen das Stichwort, ihre Liederzettel bereitzuhalten. In den vergangenen Wochen hatten sie bereits heimlich im Musikunterricht geprobt, um die von der Schülervertretung umgedichtete Version des Liedes „Musik nur, wenn sie laut ist“ einzuüben.

Sie sitzt den ganzen Tag auf ihrem Schreibtischstuhl
und sorgt dafür, dass alles läuft.
Egal welches Problem, es wird von ihr gelöst.
Sie ist dabei und macht es gern.

– klang es schon bald lautstark über den Schulhof. Die Oberstufenschülerinnen Lucie Bücker und Pia Hölscher unterstützten ihre Mitschüler:innen dabei am Mikrophon. Dass die Schülerschaft mit der Wahl des Liedes einen Volltreffer gelandet hatte, zeigte sich spätestens, als Anne Jürgens auf den Stufen vor der Mensa im Takt winkend mittanzte.

   

Und während die Schüler:innen erst danach ihre – zum letzten Mal von Anne Jürgens unterschriebenen – Zeugnisse in Empfang nahmen, hatten sie ihre Einschätzung der Leistung ihrer Schulleiterin schon im Refrain des Liedes zum Ausdruck gebracht:

Unser Martinum hat sie geprägt.
Wir bedanken uns dafür.
Hat unser Martinum sehr geprägt,
mit Herzblut immer voll dabei.
Unser Martinum hat sie geprägt.
Wir sind uns sicher, dass das so bleibt,
auch wenn das jetzt der Abschied ist.

Unter dieses Zeugnis für Anne Jürgens hätte jede:r Schüler:in des Martinums seine/ihre Unterschrift gesetzt.

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